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Molekulare Affinitätsanalyse von Tumorgewebe

Präzise Einblicke in die Wirkstoffbindung am Tumor

Die ITB bietet Ärzten die Möglichkeit, Tumorgewebe im Rahmen einer Molekularen Affinitätsanalyse zu untersuchen. Dieses Verfahren erfasst die in situ Bindungsaffinität zugelassener Wirkstoffe am Tumorgewebe.


Mithilfe epitopspezifischer Antikörper und Peptid-Sonden wird geprüft, ob die relevanten Bindungsstellen für bestimmte Wirkstoffklassen im Tumor vorhanden und zugänglich sind. Dabei liegt der Fokus auf der Analyse moderner und potenter Wirkstoffe wie Antibody-Drug Conjugates (ADCs), CAR-T-Zellen oder Radioliganden.


Bei diesen Therapien ist eine stabile Bindung an die Zielstruktur entscheidend für das Ansprechen, da sie Effektorkomponenten wie Zytotoxine, T-Zellen oder radioaktive Isotope enthalten.

Ziel und Nutzen

Unterstützung bei individuellen Therapieentscheidungen

Die Molekulare Affinitätsanalyse soll Ärzten eine objektive Grundlage geben, um in schwierigen Therapiesituationen weitere Optionen prüfen zu können. Die Ergebnisse werden in Form eines standardisierten Analyseberichts (RUO, ohne Therapieempfehlung) zurückgemeldet und können anschließend im molekularen Tumorboard oder im Behandlungsteam diskutiert werden.


Das Verfahren ist derzeit experimentell und nicht klinisch validiert. Es wird aktuell in retrospektiven Kohorten sowie in prospektiven Studien untersucht.


Trotz des laufenden Forschungscharakters soll der Zugang für Patienten bereits jetzt ermöglicht werden. Ärzte können hierzu Tumorgewebe (FFPE-Blöcke oder Schnitte) mithilfe des Untersuchungsanforderungsscheins einsenden. Die Kosten werden derzeit von der Stiftung für Innovative Medizin übernommen, wobei kein Rechtsanspruch auf Kostenübernahme besteht; auf Wunsch kann jedoch eine schriftliche Zusage im Vorfeld erfolgen.

Probenanforderung

Für die Analyse benötigen wir:

einen tumorhaltigen FFPE-Block oder mindestens 10 Leerschnitte aus FFPE-Gewebe

Schnittdicke 4–5 µm

auf Adhäsionsobjektträgern (z. B. SuperFrost)

ein HE-Präparat zur Beurteilung des Tumoranteils (empfohlen, aber nicht zwingend erforderlich)

Falls genügend Material vorhanden ist, empfehlen wir die Einsendung von ca. 15-25 Schnitten. Dies erlaubt neben der Testung der etablierten Targets mit zugelassenen Therapien auch die Einbeziehung weiterer experimenteller Marker, die sich aktuell in der Entwicklung befinden. Eingesandte FFPE-Blöcke werden nach Abschluss der Analyse umgehend zurückgesandt.


Hinweis: Eine Kontaktaufnahme vor der ersten Einsendung unter info@biomarker-initiative.de ist sinnvoll, um die Abläufe zu beschleunigen und mögliche Fragen im Vorfeld zu klären.

Ablauf und Bearbeitungszeit

Einsendung von Gewebeproben mit Anforderungsschein (bitte jedes Präparat pseudonymisieren; die Patientenzuordnung verbleibt im Zentrum)

Analyse im Zentrallabor mit epitopspezifischen Antikörpern und Peptid-Sonden

Standardisierte Auswertung mit quantitativer Bewertung und Vergleich zu Referenzkohorten

Rückmeldung des Analyseberichts an den einsendenden Arzt

Die Bearbeitungszeit beträgt in der Regel ca. eine Woche nach Probeneingang im Zentrallabor.

Nutzung der Ergebnisse

Der Analysebericht dient ausschließlich als zusätzliche Information und kann im molekularen Tumorboard oder im Behandlungsteam diskutiert werden.


Eine Therapieempfehlung erfolgt nicht; die Verantwortung für klinische Entscheidungen liegt allein beim behandelnden Arzt.

Kosten

Die Kosten der Testung werden derzeit durch die Stiftung für Innovative Medizin übernommen.


Ein Anspruch auf Kostenübernahme besteht nicht. Auf Wunsch kann die Stiftung eine schriftliche Zusage der Kostenübernahme im Vorfeld erteilen.